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Interview mit Christian Bigler

Das HOME OF BEACH steht für Innovation, Nachhaltigkeit und urbane Verdichtung. Im Gespräch erklärt Christian Bigler, Leiter Sportamt Stadt Bern, wie das Projekt trotz begrenztem Raum in der Stadt Bern realisiert werden konnte, welche Rolle das Sportamt dabei spielte und warum das neue nationale Beachvolleyball-Zentrum ein Leuchtturm für den Berner Sport wird.

HOB: Um Platz zu sparen wird das HOME OF BEACH in verdichteter Bauweise konzipiert. D.h. auf ca. 20% weniger Fläche als im ehemaligen Beachcenter, dafür mit Outdoorplätzen auf dem Dach. Wie siehst du das, dass Platz in der Stadt gespart wird und zukünftig, erstmals in Bern u.a. auch auf dem Dach gespielt werden kann?

C.B.: Verdichtung ist DAS Thema in wachsenden Städten und oft auch die einzige Lösung. Ohne diese Verdichtung im Fall des HOME OF BEACH mit den Spielfeldern auf dem Dach wäre es kaum gelungen einen Standort in der Stadt Bern zu finden. Die Idee, «den Sport auf das Dach zu verlegen», gibt es schon seit Jahren, aber konkrete Beispiele noch sehr wenige. Auch diesbezüglich wird das HOME OF BEACH neue Massstäbe setzen.


HOB: Im neuen HOME OF BEACH sind neben den 4 Beachvolleyball Indoor-, 5 Beachvolleyball Aussenplätzen auch eine sogenannte Mantelnutzung für ein geplantes Gesundheitszentrum, Restaurant, Athletikraum und die Geschäftsstelle von Swiss Volley geplant. Wie beurteilst Du diese Multifunktionalität im Hinblick auf die Nutzung für Breiten-, Nachwuchs- und Spitzensport?

C.B.: Auch diesbezüglich geht es wieder um Verdichtung, d.h. aus der zur Verfügung stehenden Fläche das Optimum herauszuholen. Das hat man mit der zusätzlichen Mantelnutzung erreicht. Die Nutzenden – insbesondere der Leistungssport – können davon profitieren. Die Herausforderung der Finanzierung wurde aber umso grösser.


HOB: …mit Gesamtkosten von CHF 18,5 Mio., getragen durch Crowdfunding, Sponsoring, Fördergelder, Eigenleistungen und dem Parkhaus im Untergeschoss, das wir für die Stadt Bern bauen, ist das HOME OF BEACH ein grosses Projekt. Welche Rolle hat das Sportamt bei diesem Projekt und wie kann das Sportamt das Projekt unterstützen und später nutzen?

C.B.: Die Idee für diesen Standort kam vom Sportamt. Auch hier ging es wieder um Verdichtung: Die geplanten Parkplätze sollen «unter dem Boden» verlegt werden so die Idee, damit darüber das HOME OF BEACH entstehen kann. Die Herausforderung für das Sportamt bestand darin, die Idee verwaltungsintern und politisch beliebt zu machen und die notwendigen Beschlüsse zu erwirken. Der Gemeinderat und der Stadtrat mussten einen Baukredit in der Grössenordnung von 5 Mio. für das Parkhaus bewilligen. Es ist einerseits der überzeugenden Idee der Verdichtung zu verdanken, aber auch der Qualität des Projekts, dass dies gelungen ist.

HOB: Du hast den Standort angesprochen. Neben zwei ehemaligen Öltanks direkt neben dem Autobahnviadukt scheint der Ort auf den ersten Blick nicht sehr attraktiv zu sein.

C.B.: Auf den ersten Blick vielleicht (noch) nicht, aber in ein paar Jahren ist das DER Standort in der Stadt Bern. Die Stadt möchte den Raum unter dem Viadukt als Aufenthalts- und Bewegungszone aufwerten. Es wird eine Unterführung geben, welche direkt zum Europaplatz führt. Also auch verkehrstechnisch optimal. Nebenan entsteht eine Fachhochschule mit Tausenden von Studenten und vis à vis befindet sich das Weyerli mit dem grössten Schwimmbecken Europas. Der Ort passt perfekt zum HOME OF BEACH – und umgekehrt passt auch das HOME OF BEACH perfekt zum Standort.


HOB: Das Projekt wird kreislauffähig und ressourcenschonend umgesetzt – mit Schweizer Holz, Recyclingbeton («zirkulit beton®»), Minergie-P-Standard und PV-Anlage. Wie wichtig ist dies für die ökologische Ausrichtung der öffentlichen Sportanlagen in Bern?

C.B.: Sehr wichtig! Das zeigt auch das Abstimmungsergebnis im Stadtrat: Es gab keine einzige Gegenstimme für die Bewilligung der 5 Mio. Das ist bemerkenswert, zumal es sich um ein unterirdisches Parkhaus handelt.


HOB: Bis zur Eröffnung im Herbst/Winter 2026 sind Provisorien (Standorte Weissenstein, Weyermannshaus, Zentareal) eingerichtet. Wie funktioniert die Koordination dieser Übergangsstandorte und Zusammenarbeit mit dem Sportamt?

C.B.: Seitens Sportamt hat das sehr gut funktioniert. Ich habe zumindest nichts Negatives von Seiten des Betriebs vernommen. Ich hoffe, es stimmte auch für den Verein.


HOB: Das HOME OF BEACH soll nationale Beachvolleyball-Leistungszentren, Breiten- und Schulsport ebenso integrieren wie Events für alle Altersklassen. Welche Bedeutung misst du diesem Projekt für die Sportförderung und Gemeinschaft in Bern bei?

C.B.: Das HOME OF BEACH ist schweizweit einzigartig. Es wird ein Leuchtturm werden in Bezug auf Verdichtung, nachhaltiges Bauen und Förderung des Beachsports. Ich bin mir sicher, dass das HOME OF BEACH eine Bereicherung sein wird sowohl für das Quartier als auch für die Stadt Bern und für die Berner Sportszene.

Vielen herzlichen Dank für das sehr spannende Interview.

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